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MI | 21.03 | 16:58
Nacktschnecken (Bild: APA/Grubitzsch)
Tipps gegen Nacktschnecken
Die sogenannte "Spanische Wegschnecke" gehört zu den größten Plagen der Hausgärtner. Nö-Heute-Garten-Experte Johannes Käfer beschäftigt sich deshalb mit der Frage:"Was tun gegen die Schnecken?"
Kleine Schnecken – große Plage
Die Spanische Wegschnecke wird auch Kapuzinerschnecke oder Lusitanische Wegschnecke genannt. Sie kann 8 bis 12 Zentimeter lang werden und zählt biologisch zu den Lungenschnecken. In Nutzgärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen ist die nach Mitteleuropa eingeschleppte Schnecke eine große Plage. Die Heimat der Spanische Wegschnecke ist die Iberische Halbinsel und Westfrankreich. In der Nähe von Lissabon in Portugal wurde sie 1868 erstmals bestimmt. In Österreich wurde die Spanische Wegschnecke erstmals 1972 entdeckt.
Von Spanien nach Mitteleuropa
Warscheinlich wurde diese Nacktschnecke durch Gemüseimporte in Mitteleuropa eingeschleppt, und seither verbreitet sie sich - sehr zum Leidwesen der Gärtner - rasant und frißt Zier- und Nutzpflanzen. Sie ist mittlerweile die häufigste Nacktschnecke in Österreich. Bei feuchtwarmem Wetter kann die Vermehrung der Spanischen Wegschnecke extreme Ausmaße annehmen. So wurden im Sommer 2007 in Großbritannien bis zu 1.000 Exemplare pro m² gezählt.
Nacktschnecken (Bild: APA/Ebener)
Die Bierfalle
Eine Art, die lästigen Schnecken loszuwerden, ist die Bierfalle. Man kann diese kaufen, oder einfach Schüsseln im Garten aufstellen, die leicht in die Erde versetzt werden. Die Fallen sollten aber immer mit Bier gefüllt sein, denn nur frisches Bier vernichtet die Schnecken. Nachteil: der Biergeruch lockt die Schnecken bis zu 150 Meter weit an, und so können auch Schnecken in den Garten kommen, die das sonst gar nicht „geplant“ hätten.
Der Schneckenzaun
Eine wirkungsvolle Methode ist der Schneckenzaun. Diese meistens aus Aluminium gefertigten Zäune haben spitze Zacken an der Unterseite einer Biegung, über die die Schnecken nicht kriechen könne. Eine unüberwindliche Barriere für die Schnecken, allerdings ist das ganze etwas kostspielig und bringt nur die gewünschte Wirkung, wenn der Zaun um eine bereits schneckenfreie Zone errichtet wird.
Das Schneckengel
Wirkungsvoll ist auch das sogenannte Schneckengel. Dieses Gel wird um die zu schützenden Zonen aufgebracht, die Schnecken wollen nicht über das Gel kriechen. Bei besonders großen Schncken werden zwei Schutzstreifen empfohlen, wirken soll das Gel mindestens 6 Wochen lang.
Schneckenkorn
Die als "Schneckenkorn" bezeichneten Mittel wirken auf verschiedener Basis. Schneckenkorn mit Metalldehyd bewirkt eine starke Schleimsekretion bei den Schnecken und trocknet diese so sehr aus, daß sie sterben. Mittel mit Methiocarb wirken als tödliches Nervengift. Metalldehyd als auch Methiocarb belasten allerdings auch Böden und Gewässer und können andere Tiere wie Vögel und Igel schädigen. Schneckenkorn mit dem Wirkstof Eisen-Phosphat bekämpft ausschließlich die Schnecken. Allerdings werden damit auch die unter Naturschutz stehenden Weinbergschnecken sowie andere Gehäuseschnecken getötet.
Hausmittel und natürliche Mittel
Generell empfiehlt unser Experte, den Boden möglichst trocken zu halten. Denn das wollen die Schnecken nicht. Die größten Feinde der Schnecken sind die Sonne und die Trockenheit. Auch zerkleinerte Eischalen, Mulchen mit Flachs oder trockenen Fichtennadeln aus dem Wald soll helfen. Einfach alles, was den Schnecken das Kriechen über die Flächen möglichst „unangenehm“ macht.