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MI | 11.04.2012
Symboldbild "Licht abdrehen" (Bild: Fotolia.de/ kaipity)
REPORTAGE
Großmugl macht fürs Weltkulturerbe dunkel
Immer weniger Sterne können wegen der hellen Nachtbeleuchtung mit freiem Auge gesehen werden. Die UNESCO will den Sternenhimmel schützen, Großmugl (Bez. Korneuburg) hat sich als erste Gemeinde Europas angeschlossen.
Himmel über Großmugl (Bild: ORF NÖ)
Der Himmel über Großmugl.
1.500 Einwohner und 5. 000 Himmelkörper
Es ist dunkel genug in Großmugl, um tausende Sterne zu sehen.

In klaren Nächten kann man hier mit freiem Auge mehr als 5.000 Himmelskörper sehen. Das sind 100 Mal mehr als in der nur 30 Minuten entfernten Wiener Innenstadt.

In Ballungsgebieten strahlen Nacht für Nacht zigtausende Lampen in den Himmel. Die Sterne verschwinden hinter gigantischen Lichtglocken. An manchen Tagen kann man dort nur mehr den Mond sehen.

"Wir haben ringsrum Berge, die nicht allzu hoch sind", erklärt der Hobbyastronom Karl Schillinger. Diese Berge würden verhindern, dass Licht aus Wien oder umliegenden Gemeinden strahlt.
Menschen schauen in die Sterne (Bild: ORF NÖ)
Wie schon Ludwig Hirsch gesungen hat: "Sternderl schau'n".
UNESCO-Weltkulturerbe
"Schützenswerter Nachthimmel"
Im Sommer soll Großmugl - als erster Ort Europas - von der UNESCO in eine Liste der Gemeinden mit schützenswertem Nachthimmel aufgenommen werden.

Im Gegenzug muss Großmugl für Dunkelheit sorgen: So wird etwa die Kirchenbeleuchtung um 22.00 Uhr abgedreht. Und die Straßenbeleuchtung ist auf modernstem Stand.

Es würde, so Bürgermeister Karl Lehner, das Licht dorthin kommen, wo es hin gehört, nämlich auf die Straßen. Nicht Fassaden oder Zimmer würden ausgeleuchtet.
Satellitenbild der Region (Bild: ORF NÖ)
Wie dunkel es in Großmugl ist, kann man selbst auf Satellitenbildern sehen.
Am meisten sieht man übrigens beim 18 Meter hohen Leeberg.
Dunkel und klimaschonend
In Großmugl soll der besondere Blick erhalten bleiben. Deswegen dreht Großmugl das Licht ab.

Angenehmer Nebeneffekt dabei: Das Klima wird geschützt, weil weniger Energie verbraucht wird. Und, die Gemeinde spart Geld.
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