Niederösterreich ORF.at
MI | 11.04.2012
Prozess (Bild: APA/Artinger)
CHRONIK
Wiederbetätigung: 18 Monate bedingte Haft
Zu 18 Monaten bedingter Haft ist ein 19-jähriger Niederösterreicher im Landesgericht St. Pölten wegen Wiederbetätigung verurteilt worden. Als 17-Jähriger soll er auf einer Internetplattform nationalsozialistisches Gedankengut gepostet haben.
Das Urteil ist rechtskräftig, bestätigte die Staatsanwaltschaft St. Pölten der APA.
Als "Frontsoldat" "Heil Hitler" gerufen
Unter dem Pseudonym "Frontsoldat" und vor dem Hintergrund eines Werbeplakats der SS-Leibstandarte dürfte der Bursch eineinhalb Jahre lang diverses NS-Gedankengut, darunter auch das 25-Punkte-Programm der NSDAP, auf der rechtsextremen Internetplattform Alpen-Donau-Info gepostet haben.

Auch E-Mails über Sprengstoff-Herstellung, einen Bombenanschlag auf die US-Botschaft und Fastfood-Filialen sowie eine mögliche Entführung des ORF-Generaldirektors Alexander Wrabetz hat er laut Anklage geschrieben.

2010 soll er zudem in einem Wiener Neonazi-Vereinslokal Hitlers Geburtstag gefeiert, die Hand zum Hitlergruß gehoben und dreimal "Heil Hitler" gerufen haben.
Warum er das gemacht habe, wisse er nicht mehr, so der Veruteilte.
19-Jähriger: "Mein Interesse ist verflogen"
Seine Gesinnung sei jetzt nicht mehr so, sagte der 19-Jährige beim Prozess am Donnerstag auf Nachfrage des Richters: "Mein Interesse daran ist verflogen. Das ist kompletter Schwachsinn, da sitzen Leute herum, um über Rassenthemen zu diskutieren", wurde er in der Freitag-Ausgabe der Tageszeitung "Kurier" zitiert.

Der Name "Frontsoldat" entstamme einem Computerspiel, auf die rechtsextreme Gesinnung sei er durch "Werwolf"-Literatur und Musik gekommen. Warum er all diese Dinge geschrieben habe, wisse er heute nicht mehr.
Ganz Österreich
Niederösterreich News

 
TV-Programm TV-Thek Radio Österreich Wetter Sport IPTV News